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Einblicke in den Terrorismus

Einige Jahre dachten wir in Mitteleuropa, dass sich mit dem letzten Attentat der RAF Anfang der 90er Jahre die Jahrzehnte des Terrorismus dem Ende zuneigen würden. Damals, am 01. April 1991 wurde der Chef der Treuhandanstalt, Detlev Karsten Rohwedder, ermordet.

Die Atempause war kurz: Auch wenn sich andere europäische Untergrundorganisationen mehr oder weniger still verhielten, auch wenn beispielsweise immer wieder über die Waffenniederlegung der ETA diskutiert wurde – die Anschläge des „11. September“ versetzten die ganze Welt in Angst und Schrecken. Und mit der Panik und Verzweiflung erwachte erneut eine seltsam morbide Faszination für die Thematik des Terrorismus.

Mein Leben bei al-QaidaEnde September kommt nun der Film „Der Baader-Meinhof-Komplex“ in die Kinos. Das gleichnamige Buch von Ex-„Spiegel“-Chef Stefan Aust ist seit seinem Erscheinen ein Bestseller, jetzt wird es pünktlich zum Kinostart des Films und versehen mit Bildern neu aufgelegt.

Mit der Auflösung der RAF 1998 schien der Terror gebannt. Doch schon arbeiteten neue Terror-Zellen an weiteren blutigen Übergriffen, um ihr politisches Ideal durchzusetzen. „Mein Leben bei al-Quaida“ erzählt autobiografisch vom entsetzlichen Doppelleben des Omar Nasiri. Der Untertitel „Die Geschichte eines Spions“ deutet darauf hin, dass Omar riskante Aufträge zu erfüllen hatte: So sollte er die Trainingslager der Dschihadisten auskundschaften…

Spannend wie ein Krimi liest sich diese Beschreibung der wahnwitzigen Terroristenausbildung, die der Londoner absolvierte. Die tief gehenden Einblicke in die Welt des Dschihad haben mich persönlich am meisten gefesselt. Und ich bin froh, dass Omar Nasiri sich entschied, dieses Buch zu schreiben statt als Terrorist aktiv zu werden, um irgendwann als Filmvorlage zu dienen.

(geschrieben von Matthias Stöbener)

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