
So beeindruckend die 20.000 Buchbesprechungen pro Jahr klingen, so ernüchternd ist der genaue Blick auf sie. Da stellt sich nämlich heraus, dass die Neuerscheinungen der beiden Frankfurter Verlage S. Fischer und Suhrkamp am meisten rezensiert werden. Daniel Kehlmann hatte vor Wochen über die Konzentration auf wenige Titel geschimpft. Was nicht auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stehe, werden gar nicht mehr rezensiert. So der Schriftsteller.
Gut, so schlimm ist es noch nicht. Aber 20.000 Buchbesprechungen bedeuten nicht, dass 20.000 Bücher in die Mangel genommen werden. Der Buchreport wies genau nach, dass es vor allem die Bücher der Verlage S. Fischer, Suhrkamp, Beck, Rowohlt, Berlin Verlag, dtv, Hanser, Diogenes, Kiepenheuer & Witsch sowie Eichborn sind, die es zu Hauf in die Feuilletons deutscher Printmedien schaffen.
Woran das wohl liegen mag? Sind diese 10 Verlage wirklich diejenigen, die unsere besten Bücher herausbringen? Oder haben sie die besten Presseabteilungen oder die tollsten Buchmessefeste oder warum finden die Bücher von anderen Verlagen nicht so viel Aufmerksamkeit bei deutschen Kritikern?
(geschrieben von Matthias Stöbener)