
ich hab sehr lange nachgedacht, was ich für das Jokers-Blog schreiben könnte. Das Beste wäre, so meine ich, mit der Vorstellung der Stadt, aus der ich komme, zu beginnen. Ich habe bei Jokers in der Suche einfach "Moskau" eingetippt und gesehen, dass ihr relativ viele Bücher über Moskau habt. Ich habe einen Reiseführer über Moskau entdeckt, vielleicht könnte er im Artikel erwähnt werden? Wenn dir das Geschriebene nicht gefällt oder aus irgendwelchen Gründen nicht passt, gib bitte Bescheid. Ich werde mich auf dein Feedback freuen.
Hier mein erster Text:
Ich stand heute am Fenster in meiner kleinen Küche und beobachtete, wie bleischwere Wolken den Himmel über meiner Heimatstadt bedeckten. Zehn Minuten dauerte es, bis die Sonne keine Chance mehr hatte durchzukommen. Am Himmel knurrte es wie im Magen eines hungrigen Tieres. Ein starker Wind aus dem Westen hob den Pappelflaum in die Luft und jagte ihn wie Schnee durch die staubigen Straßen.
Plötzlich zerriss ein ungestümer Blitz die Wolken, danach krachte es heftig im Himmel, und ich sah die ersten großen Regentropfen auf die Gehwege fallen. Nach und nach verstärkte sich der Regen, und so stand bald die Riesenstadt machtlos da, überrumpelt vom Brüllen des Himmels, den heftigen Attacken des Regenfalles und den frechen Stichen des Blitzes. Eine Weile war Moskau hinter der dichten Wassermauer kaum mehr zu sehen.
Allmählich ließ das Gewitter je- doch nach. Sonnenstrahlen durch- bohrten die spärlich werden- den Wolken und fanden endlich den Weg zur Erde. Ich betrachtete die erfrischten Baumkronen der Linden im Hof unserer Wohnan- lage und stellte mir vor, wie schön es jetzt wäre, einen Spaziergang über den Roten Platz zu machen, zu beobachten, wie die Sonne im Gold der Kuppeln des Zarenglockenturms spielt, wie sie die mächtige Kremlmauer liebkost und sich in den großen Schaufenstern des GUM spiegelt. Ich stellte mir den großen bunten Regenbogen über der Steinbrücke vor, die mit einem Fuß im Moskva-Fluss und mit dem anderen im Jausa-Fluss steht. Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ ich unsere Wohnung, um mich in der Tiefe des U-Bahn- Tunnels zu verstecken und in einer halben Stunde im Herzen meines geliebten Moskau wieder aufzutauchen.“
Warum soll ich entscheiden, ob mir der Text, ob mir die Idee einer Russland-Berichterstatterin gefällt? Ich hatte ja schließlich die Idee. Mich interessiert euere / Ihre Meinung: Wollt ihr, wollen Sie hier im Blog hin und wieder etwas über die Literatur Moskaus / Russlands von einer Russin lesen? Wenn ja, engagiere ich sie als Co-Autorin und stelle sie vor.
Moskau ist sehr spannend! Und literarisch sowieso! Also unbedingt fortsetzen.
Ich fände es schön, von einer Russin über Russland und die russische Literatur zu lesen, denn ich habe in der Schule selbst Russisch gelernt, nur leider ist zu wenig hängen geblieben, um Literatur aus dem tiefen Osten im Original lesen zu können. Also bitte mehr!
Olga schreibt einfühlsam und Moskau hat sicherlich einen besonderen Reiz. Also, weiter so!
Liebe Freunde, ich selber hab letztes Jahr vier Monate in Moskau gelebt. Ueber diese Stadt und russische Literatur kann nur ein Russe/Russin schreiben. Olga möge weiterschreiben – aus Moskau!
nicht nur die mitglieder der gesellschaft der lyrikfeunde, wien, sondern auch einige andere leser sind sehr an berichten aus moskau interessiert. das nicht nur, weil wir olga kennenlernen konnten, sondern weil tatsächliches interesse besteht. vielleicht könnte ja ab und zu ein gedicht von olga erscheinen? ich würde mich sehr darüber freuen. alles gute, bitte weiter, grüsse gaby
Ja, ich finde die Berichte auch sehr gut und würde weiterhin gerne etwas von Olga lesen!
Gruß,
Annika