
Das Wort "Karneval" taucht in Deutschland erstmals im Jahr 1699 schriftlich auf. Zu dieser Zeit existierten die Begriffe "Fasnacht" und "Fasching" schon einige Jahrhunderte im alemannischen und bairischen Sprachraum: Als direkte Übersetzung der lateinischen Begriffe. Das lateinische Stammwort für unseren heutigen Karneval bildet „caro“, übersetzt Fleisch. Aus dessen Ableitungen "carnislevamen", "carnisprivium", "carnetollendas" und "carnelevale" bzw. "carne vale" – letzteres bedeutet so viel wie "Fleisch ade!" – hat sich wohl im Spätmittelalter das Wort "Carneval" entwickelt.
Das Wort "Fasching" geht sprachgeschichtlich auf das Mittelhochdeutsche "vastschanc" zurück, verkürzt und umgangs- sprachlich "vaschang, was den "Ausschank vor dem Fasten" meinte. Das Wort "Fas(t)nacht" kommt von "vas(t)(en)nacht" und meinte zunächst allgemein die "Nacht vor dem Fasten".
Köln gilt als die Hochburg der Narren und angeblich weiß keiner so gut zu feiern wie die Jecken: Der Rosenmontag oder auf kölsch „Rusemondaach“ (Ruse = Rosen) erinnert an den Sonntag Lätare. Dieser wird in Köln seit dem 16. Jahrhundert als „Halbfasten“ gefeiert. An diesem Tag, der Mitte der Fastenzeit, lebte die Erinnerung an den vergangenen Karneval noch einmal auf. Das religiöse Büßen und Fasten wurde für einen Tag unterbrochen. Der Rosensonntag hieß demzufolge auch „Mittfasten“. In Rom weihte der Papst am Sonntag eine Lätare, eine mit Moschus und Balsam gefüllte Rose, die dann in einer Prozession durch die Straßen getragen wurde.
Als der Karneval 1823 reformiert wurde, hat man das Lätarefest übernommen und bis 1832 beibehalten. Aus dem Mittfasnachtstag wurde der Rosenmontag. Wo auch immer Sie also wohnen und egal, ob Sie nun Fasching, Karneval oder Fasnacht feiern: Ihre Partylust geht auf eine uralte Tradition zurück!
(geschrieben von Matthias Stöbener)