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Faust in Peking

Heute erreichte mich aus China eine Einladung. Zu einer Ausstellung. Eine interessante Ausstellung, die ich gerne sehen würde. Leider werde ich den Termin nicht schaffen. Noch habe ich keine Zeitreise-Maschine. Die Ausstellung war nämlich vom 15. Mai bis 9. Juni 2006. Tja.

Veranstaltet hat sie das dortige Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit der Bezirksbibliothek Beijing Xicheng zum Thema "Auswärtsspiel – Bücher aus Deutschland über die Welt des Fußballs": Geworben wurde in der Einladung mit Sätzen wie: „Das ist ein besonderes Highlight, denn die Welt kennt Deutschland als Fußballnation…“

Tja – und ich glaubte immer, die Welt kennt Deutschland als das Land der Dichter und Denker. „Hat eigentlich der gute Goethe jemals Fußball gespielt?“, frage ich mich. Doch wohl eher Faust-Ball.

Und wenn ich mir zu diesem Thema weitere Gedanken mache, muss ich zugeben, dass ich bisher selten einen Menschen mit einem Buch auf einem Fußballplatz gesehen habe. Von den Managern mal abgesehen, die dem Superstürmer mit dem Scheckbuch zuwinken.

P.S.:
“Ich wünschte sehr der Menge zu behagen,
Besonders weil sie lebt und leben lässt.
Die Pfosten sind, die Bretter aufgeschlagen,
Und jedermann erwartet sich ein Fest.
Sie sitzen schon mit hohen Augenbraunen
Gelassen da und möchten gern erstaunen.
Ich weiß, wie man den Geist des Volks versöhnt;
Doch so verlegen bin ich nie gewesen:
Zwar sind sie an das Beste nicht gewöhnt,
Allein sie haben schrecklich viel gelesen“

(Der Theater-Direktor in Faust, Johann Wolfgang von Goethe)

Fußball bei Jokers

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