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Grusel, Tragik, Spannung

Die SchmetterlingsfrauMit manchen Autoren geht es mir wie mit Bands, die ich immer wieder höre. Ich sammle ihre Werke wie Brief- marken, stöbere immer wieder darin herum, zitiere zu manchen Gelegen- heiten daraus und freue mich wie ein Kind auf ihr nächstes Werk.

Eine dieser Autorinnen ist die Schwedin Marie Hermanson. Schon mit dem ersten Buch, das ich vor einigen Jahren von ihr las, fing ich Feuer. „Die Schmetterlingsfrau“ erzählt die Ge- schichte einer jungen, einsamen Frau, die im Dschungel von Borneo etwas ins Bein sticht. Zurück in der Heimat erfährt sie, dass in der Stichstelle ein seltener Schmetterling heranwächst. Prompt nimmt sie ein Schmetterlingsforscher unter seine Fittiche und hält sie in einer Art Gewächshaus, als wäre sie selbst eine seltene Tierart. Doch plötzlich bekommt sie Zweifel: Das, was in ihrem Bein so juckt und krabbelt, sind das wirklich Schmetterlinge?

Eine Mischung aus Grusel, Spannung, Tragik und Atmosphäre durchzieht ihr gesamtes Werk. Auch „Der Mann unter der Treppe“ und „Muschelstrand“ sind ungewöhnliche Geschichten um das Leben, die Liebe und die Grausamkeiten des Alltags.

Sie können sich vielleicht vorstellen, wie ich mich freute, als ich kürzlich ihr neuestes Buch „Pilze für Madeleine“ in der Hand hielt. Es handelt von Holger Haglund, dem „Pilzkönig“, der in seinen berühmten Seminaren Frauenherzen dahin schmelzen lässt. Er verliebt sich in Madeleine. Doch auch sein Sohn hat ein Auge auf die reiche Schlossbesitzerin geworfen. Es kommt zum großen Gerangel um die Schöne, wobei Holgers Pilzsammlung eine tragende Rolle spielen wird … Was sich auf den ersten Blick ein bisschen nach Ingrid anhört, ist sicher wieder ein Meisterwerk aus Hermansons Hand. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt.

(geschrieben von Matthias Stöbener)

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