Suche
Close this search box.

Hessliche Bilder

Einen Brieffreund wie den Nobelpreisträger Hermann Hesse wünscht man sich. Besonders heute im Zeitalter der schnellen E-Mails. Hermann Hesse hat alle seine Briefe, die er an Vewandte, Bekannte, Freunde und Leser verschickte mit einer kleinen Aquarell-Zeichnung verschönert. Wirklich alle. Hesse, der Autor des "Steppenwolfs" war Dichter und Maler.

Zur Malerei kam Hermann Hesse nach einer schweren Lebenskrise im Ersten Weltkrieg. Das Malen wurde für ihn die ausgleichende Entspannung von der Schriftstellerei. Das Aquarell-Malen hat er sich selbst beigebracht. Und zwar meisterhaft. Seine Bilder, die schon in vielen Ausstellungen auf der ganzen Welt zu sehen waren, locken durch ihren stets lebensbejahend positiv-bunten Stil immer viele begeisterte Betrachter an. Der Herbst mit seinen vielen Farben war für Hesse eine besonders schöne Jahreszeit. Gerne nahm er als Motive für seine Brief-Bilder, die manchmal nur Briefmarkengröße haben, die Landschaft seines Wohnortes Montagnola im Tessin mit seinen Pflanzen, Bergen, Flüssen, Häusern und Seen.

Hätte ich einen solch hesslichen Brief bekommen, ich hätte ihn aufgehoben, oder eingerahmt. Leider habe ich aber keinen bekommen. Ist nicht tragisch. Ich hole mir in diesen Herbst-Tagen Hesse-Lektüre aufs kuschelige Sofa oder lege die CD "Traumgeschenk" ein, auf der Hermann Hesse persönlich rezitiert. Die Geschichten vom "Traumgeschenk", "Dank ans Tessin", "Alter Maler in der Werkstatt", "Das Lied von Abels Tod" und "Im Auto über den Julier". Ein Erlebnis! Besonders beim Blick aus dem Fenster auf das rot-orange-gelbe Laub, das der Wind verspielt durch die Luft schaukeln und tanzen lässt. Ich fühle mich dabei so wunderbar schwerelos …

Diesen Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge