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Ich grille, also bin ich!

Was für ein Segen war es doch, als der Mensch das Feuer entdeckte. Nicht nur, dass es in der Höhle nun mollig warm wurde, auch das Essen schmeckte besser. Von der rohen Tierkeule stiegen unsere Vorfahren aufs gebratene Steak um. Eingedenk dieses Kulturfortschritts wird dem Feuer auch heute noch gehuldigt, bevorzugt in den Sommermonaten. Da versammelt sich der Homo Sapiens gerne in Gruppen um glimmende Holzkohle, legt Fleisch auf und nervt damit ganz gehörig seine Nachbarn. Zählen doch Streitereien um durchs Grillen erzeugte Rauchschwaden zu den häufigsten Nachbarschaftskonflikten. Gerichte versuchen immer wieder durch entsprechende Urteile, die Lust am Kokeln in geordnete Bahnen zu lenken. Wie oft darf, soll, muss der Mensch grillen? Einmal pro Woche? Jeden zweiten Tag? Nur bei windstillem Wetter? Ein Konsens ist (noch) nicht gefunden.


Grill_R_K_by_Betty_pixelio.de.jpgAber betrachten wir das Ganze doch einfach ethnologisch. Ist es nicht schön, sich seiner Wurzeln zu besinnen, als die Männchen noch keulenschwingend durch die Wälder streiften und sich im Kampf Mann gegen Bestie bewährten, während zu Hause die Weibchen das Feuer hüteten? Etwas Toleranz für diese hehre Geschichte kann man auch von Rohköstlern erwarten.


Grillen, also das Spiel mit dem gezähmten Feuer, ist in Deutschland ein regelrechter Volkssport. Eigentlich müsste es fast schon zu den Risikosportarten zählen, denn die Unfallstatistiken zählen bis zu 4.000 Grillunfälle pro Jahr. Dabei sind auch schwerste Verbrennungen nicht selten, nicht nur des Grillmeisters, sondern oft der versammelten Mannschaft. Es soll schon Verpuffungen durch zu großzügig eingesetzte Brandbeschleuniger gegeben haben, die ganze Gärten in Schutt und Asche legten. Da kann es nicht schaden, wenn man dem Ganzen Ordnung und Struktur gibt, etwa in einem Grillsportverein. Wer es etwas härter mag, kann sich auch den Extrem-Grillern anschließen. Diese Elite der Zündler grillt immer, überall und alles und schreckt auch nicht davor zurück, den Grill auf einer venezianischen Gondel zu entfachen, ein Würstchen mit einem Bunsenbrenner zu bräunen oder eine Pizza auf den Rost zu werfen. Grillen im Winter ist eine Selbstverständlichkeit, nur unter Wasser dürfte es etwas schwierig werden. Die besten Brutzler können ihr Können auch auf einer der vielen Grillmeisterschaften unter Beweis stellen, die landauf, landab stattfinden.


Auf den Geschmack gekommen? Dann lassen Sie sich von diesen Grillrezepten inspirieren!


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Bild: Grill © BETTY/www.pixelio.de

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