Eigentlich sind es
ja nur zerschnittene Bilder, doch die haben es in sich! Wer schon mal ein
Puzzle gelegt hat, weiß, wie schnell man beim Puzzeln aus der Haut fahren kann.
Doch gehen einem erstmal die Gäule durch, weil man das passende Teilchen partout
nicht finden kann, ist es zu spät. Dann geht gar nichts mehr. Puzzeln erfordert
Geduld. Puzzeln ist ein Geduldsspiel mit meditativem Potenzial. Und da sind wir
schon fast bei seinem Ursprung angelangt.
Mitte des 18.
Jahrhunderts wurde es von dem englischen Kupferstecher John Spilsbury
entwickelt. Er klebte eine Landkarte von Großbritannien auf eine Holzplatte und
schnitt sie den Grenzlinien der Grafschaften folgend mit der Laubsäge aus. Fertig
war das erste Puzzle. In Kopien wurde es an den Schulen des Empire verteilt, um
den Kindern den Geographie-Unterricht schmackhaft zu machen. Sicher waren das
auch die ersten Lernspiele, die im größeren Stil vertrieben wurden. Die
vergleichsweise einfachen Legespiele erfreuten sich großer Beliebtheit und
wurden ständig weiterentwickelt. Im 19. Jahrhundert verzahnte man die Teilchen
miteinander – das so genannte Interlocking-Puzzle war geboren, wie wir es noch
heute kennen.
Echten Puzzle-Freaks
reicht es natürlich nicht aus, zweidimensionale Bilder zusammenzustückeln. Da
muss es schon das 3D-Puzzle sein oder der Puzzle-Ball oder das „Shmuzzle“, bei
dem alle Teile die gleiche Form haben. Wem das alles noch zu simpel ist, der probiert
am besten ein Puzzle ohne Motiv – sozusagen die reinste Form des Puzzelns!
Langstrecken-Puzzler
können sich am derzeit größten erhältlichen Puzzle austoben. Es hat über 30.000
Teile, zeigt unter dem Motto „Double Retrospect“ diverse Motive des
Pop-Art-Künstlers Keith Haring und misst im fertigen Zustand rund 5 x 2 Meter.
Ein großer Hobbykeller wäre sinnvoll. Übrigens: „Puzzle“ bedeuted im Englischen
Rätsel, Verwirrung – also nur nicht den Überblick verlieren!
Hier gibt’s
Kniffliges zum Puzzeln:
Puzzle "Christmas Carriage" bei Jokers
Puzzleball "Maulwurf" bei Jokers
Puzzle "Van Gogh – Sonnenblumen" bei Jokers
Bild: Willi Heidelbach/pixelio.de