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Kennen Sie Fritz Steuben?

Wahrscheinlich sagt Ihnen der Name Fritz Steuben erst mal nichts. Am besten nähern wir uns diesem Schriftsteller über einen seiner »Kollegen«, den nun wirklich jede/r kennt…


Anfang des Jahres 2012 war einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller mal wieder in aller Munde: anlässlich des 100. Todestages Karl Mays am 30. März.


So beliebt Mays Bücher bis heute sind, so umstritten sind und waren sie. Die Geschichten um Winnetou, den bekanntesten Helden seiner Bücher, den Häuptling der Apachen, den »edlen Wilden«, den »guten Indianer« haben nun mal überhaupt nichts mit der Realität der indigenen nordamerikanischen Bevölkerung zu tun. Außerdem behauptete May, er habe die Abenteuer des Winnetou-Blutsbruders Old Shatterhand selbst erlebt. Kein Wunder also, dass schon zu Mays Lebzeiten Parodien seiner Geschichten kursierten.


Ein anderer deutscher Wildwest-Autor ist dagegen fast in Vergessenheit geraten. Und das, obwohl seine Werke, anders als bei Karl May, auf ein intensives Quellenstudium zurückgehen und einen realen Hintergrund haben: Fritz Steubens (eigentlich Erhard Wittek, 1898 bis 1981) Held »Tecumseh«, verewigt in acht Bänden von 1929 bis 1952, hat tatsächlich gelebt.


Im Jahre 1768 wurde Tecumseh vom Stamme der Shawnee am Mad River geboren. Er stieg zum Häuptling auf und träumte davon, die weißen Eindringlinge mit einer großen Allianz der Stämme aus seiner Heimat zu vertreiben. Doch nach einer totalen Niederlage gegen die US-Armee am 7. November 1811 löste sich das Bündnis auf. Tecumseh floh nach Kanada und kämpfte für England gegen die Amerikaner. Am 5. Oktober 1813 starb er auf dem Schlachtfeld.


Doch der große Häuptling lebt weiter. Nicht nur in Fritz Steubens Büchern. Trotz seines Engagements für die Engländer wurde der indianische Freiheitskämpfer von der amerikanischen Wirtschaft vereinnahmt. Er muss als Zugpferd für den Tourismus herhalten, als Pate für »Schneefräsen mit Tecumseh-Wintermotor« u.v.m. Aber ein Indianer kennt keinen Schmerz. Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf. Uff.


Autor: Gerald Wunder

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