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Klettern: ein alter Traum wird zum Massensport

Klettern_by_Christel Wismans_pixelio.de.jpgSchauen Sie Ihrem Kollegen, der Kassiererin im Supermarkt oder auch Ihrem Arzt doch einmal genau auf die Finger! Achten Sie beim nächsten Händedruck auf die Beschaffenheit der Haut: Sehen Sie an den Fingern mit den ganz kurz getragenen Nägeln vielleicht seltsam anmutende weiße Rückstände oder spüren Sie beim Händeschütteln eventuell Schwielen an den Handinnenseiten? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie es mit einem Kletterer zu tun haben.

 

Es gibt kaum einen Sport, der in den letzten Jahres so einen Aufschwung erlebte wie das Klettern. Und dazu muss keiner mehr wie früher in die Berge oder an den Felsen fahren, um hoch hinaus zu können. Wie Pilze schießen in jeder größeren und kleineren Stadt moderne Kletteranlagen aus dem Boden. Hier kann an Plastikgriffen geklettert werden. In alten Fabrikhallen, in neu errichteten Klettertürmen, in Turnhallen, in Fitnessstudios Und natürlich kann der Naturfreund auch einen der zahlreichen Klettergärten besuchen. Dort wurden Felswände mit Bohrhaken präpariert, in denen der Kletterer seine Zwischensicherungen einhängen kann.

 


Immer noch ist es hauptsächlich ein Name, der als Inbegriff mit dem Klettern verbunden wird: Reinhold Messner steht bis heute als Synonym für wahren Klettergeist. Er ist der Individualist geblieben, der Abenteurer, der Wandbezwinger: In »Vertical« erzählt der Freigeist von der uralten Geschichte des Bergsteigens, von den Pionieren unter den Kletterern, die sich Schritt um Schritt bis zum augenscheinlich Unmöglichen vorwagten. Messner erzählt von jenen Künstlern, die das Erreichte nie als letztes Limit empfinden, die extrem hohe Ansprüche an sich selbst stellen, die immer neue Zugänge zu »unbezwingbaren« Problemen finden und so das Klettern ständig weiterentwickeln. Kurz: Er erzählt die Geschichte des uralten Menschheitstraums, der heute von vielen gelebt werden kann, ganz nach seinem Motto: »Das Erlebnis, nicht die Eroberung einer Route steht über allem.« Die Kletterexperten der jüngsten Generation haben inzwischen gezeigt, dass fast alle früher „unmöglichen« Routen frei durchstiegen werden können. Und so kommt auch Paul Preuß zu Wort: »Das Können beim Freiklettern ist des Dürfens Maß.«

 


»Vertical« ist ein reich bebildertes Abenteuerwerk, das sich nicht nur als Geschenk für Kletterer eignet, sondern auch einen aufregenden Einblick in die Philosophie des menschlichen Wollens gibt.


»Vertical« bei Jokers

 

 


Bild: Kletterpark © CHRISTEL WISMANS/www.pixelio.de

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