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LA VIDA NO ES TAN BREVE COMO SE PIENSA

50 Jahre wurde er nur alt, der chilenische Autor Roberto Bolaño. Geboren am 28. April 1953 in Santiago de Chile, starb er am 15. Juli 2003 in Barcelona an den Folgen einer Leberzirrhose. Hierzulande kennt man ihn kaum, den zwischen den Nationen zerrissenen Schriftsteller, der in den spanisch sprechenden Ländern als außerordentliches Talent gehandelt wurde.

Nicht alle seine Werke finden sich in deutscher Übersetzung, sein Hauptwerk jedoch, für das er 1999 den Premio Herralde de Novela und den Premio Rómulo Gallegos erhielt, "Los detectives salvajes" ist als „Die wilden Detektive“ auch im deutschsprachigen Raum etwas bekannt.

Eine Woche lang war der junge Linke anno 1973 nach dem Militärputsch in Chile inhaftiert. Nach seiner Flucht verbrachte er den Rest seines Lebens im Exil und lebte in El Salvador, in Mexiko und schließlich in Spanien.

Zu Weihnachten bekam ich seine „Telefongespräche“ geschenkt. Diese Kurzgeschichten bannten mich, wusste ich doch oft nicht, ob das, was er hier so stilsicher, so formvollendet beschreibt, seiner Fantasie entsprang oder vielleicht autobiografisch angehaucht ist. Ich machte mich schließlich auf eine Online-Suche nach dem großen Autor – und entdeckte auf Youtube eine alte Interviewaufzeichnung mit ihm. Wer spanisch versteht, wird sich daran freuen

http://www.youtube.com/watch?v=NiUdeiW6_1w&NR=1

Wer dieser Sprache nicht mächtig ist, darf sich dennoch einen ganz besonderen Satz des Lyrikers nicht entgehen lassen: „La vida no es tan breve como se piensa“, sagt er. Übersetzt: „Das Leben ist nicht so kurz, wie man annimmt.“ Ein schönes Wort, das gut zu dieser Zeit zwischen den Jahren passt.

(geschrieben von Matthias Stöbener)

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