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Literaturmetzgerei

MesserWirklich originell, was Herr Metzger macht! Seinen Verlag nennt er Literaturmetzgerei und seine Bücher liefert er unbeschnitten aus. Das Unbeschnittensein kennt man aus dem Judentum. Aber bei Büchern? Ja, es gibt auch unbeschnittene Bücher. Das sind die Bücher, deren Druckbögen zwar gefalzt, geheftet und in Buchform gebracht sind, deren Seiten aber noch aufgeschnitten werden müssen. Anglo-amerikanische Verlage lieferten noch vor wenigen Jahren mengenweise unbeschnittene Bücher aus, aber im deutschsprachigen Raum gab es sowas schon seit Adam und Eva nicht mehr.

Vor kurzem erschienen die ersten Titel der Literaturmetzgerei. Unbeschnitten. Der Verleger Klaus Metzger meint, zum Lesen gehöre nicht nur ein scharfer Verstand, sondern auch ein scharfes Messer. Ein Buch will bearbeitet werden! Der Vorgang des Aufschneidens macht das deutlich. Er steht symbolisch für das geistige Aufschneiden eines Buches.

Wohl, wohl! Herr Metzger! Wie recht Sie haben! Zuerst war ich versucht, Ihre Idee für einen billigen Marketing-Trick zu halten, Ihren neuen Verlag ins Gespräch zu bringen. Sicher: Man redet über Sie und Ihre Literaturmetzgerei (und schreibt darüber wie ich z. B.), aber billig ist Ihre Marketing-Idee keineswegs! Ich ziehe den Hut. Gute Ideen wie Ihre fehlen uns Büchermenschen oft, um Bücher ins Gespräch zu bringen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihren guten Büchern zum Aufschneiden! Und natürlich noch viele weitere neue Ideen fürs Bücherland!

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