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Mensch und Wal

Mit dem Titel „Große, fette Wale“ ist eine Ausstellung in Oldenburg zu sehen. Gezeigt werden dort über 70 Bücher, die sich mit dem Wal beschäftigen. Seit es Bücher gibt, beschäftigt sich die Phantasie der Autoren und der Leser mit diesem Tier. Mal waren sie drachenähnliche Monster, die Schiffe angreifen, dann gejagte Lieferanten für Tran, Öl, Fleisch und Fischbein. Aber immer war das riesige Wesen, das im Meer lebt, auch ein Stoff für spannende Mythen und Märchen. "Erst in den letzten Jahrzehnten ist dank Greenpeace der Schutz der Wale ein weltweit diskutiertes Thema geworden", sagt Hans Beelen, der niederländische Literaturwissenschaftler von der Universität Oldenburg, der diese besuchenswerte Ausstellung über die wechselvolle Beziehung zwischen Menschen und Wal konzipiert hat.

WalAls im 16. Jahrhundert die ersten Wale an der niederländischen Küste stran- deten, wurden diese Meerestiere für die Menschen erst Wahrheit und Realität. Auch durch die Darstellung mit Holz- schnitten, Kupferstichen und Zeichnun- gen. Die Basken sollen die ersten Euro- päer gewesen sein, die Wale jagten. Schon im 19. Jahrhundert war der leicht zu jagende Grönlandwal aus der europäischen Arktis verschwunden.

Ein großer Anhänger der Wal-Fängerei und -Schlachterei war auch Kaiser Wilhelm II. Besonders, nachdem er 1892 eine dreizehnein- halbstündige Hatz auf einen Wal miterleben durfte. Die bekannteste literarische Waljagd ist die nach dem legendären weißen Wal namens Moby Dick. Geschrieben von Herman Melville.

Sehr anschaulich wird die Geschichte des Walfangs bei der Oldenburger Ausstellung mit einer Wal-Verarbeitungsstation dargestellt. Diese stammt von der Küste Spitzbergens.

Für die schnelleren Wale erfand der Norweger Svend Foyn eine Harpune, die ausgerechnet am Heiligabend patentiert wurde. Foyn in seinem Tagebuch, das auch in der Ausstellung gezeigt wird: "Ich danke Dir, mein Gott! Es ist einzig und allein Dein Werk." Wir sehen das heute etwas anders. Inzwischen ist der Wal für uns ein schützenswertes Wesen geworden, das vom Aussterben bedroht ist. Wir brauchen die Produkte, die aus dem großen Meerestier hergestellt werden, nicht mehr.

In manchem CD-Player drehen sich heutzutage sogar Scheiben, auf der die sensiblen Wal-Stimmen als eine Art seltsam faszinierender Gesang zu hören sind.

P.S.: Das Zitat im Titel der Wal-Ausstellung vom „großen, fetten Walen“ stammt aus einem Walfänger-Lied.

P.P.S.: Die Ausstellung in der Landsbibliothek Oldenburg dauert bis zum 27. Januar 2007

Meville bei Jokers

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