Suche
Close this search box.

Noch weniger Bücher als Eisbären

EisbaerKnut, Flocke, Wilbär: Wer in den letzen Monaten die Medien verfolgte, hatte den Eindruck, dass es überall nur so von Eisbären wimmelt. Ein schlimmer Trugschluss: Die USA haben Eisbären nun auf die Liste der bedrohten Tierarten gesetzt. Experten schätzen, dass die knuddeligen Fellknäuel in etwa 45 Jahren ausgestorben sein könnten – zumindest in der freien Wildbahn. Der Grund dafür lässt sich ganz lapidar in einem Satz ausdrücken: "Das Eis, auf dem die Bären leben, ist drastisch geschmolzen", so der zuständige amerikanische Minister Dirk Kempthorne.

Dies ist auch die Begründung dafür, weshalb die USA Eisbären nun in ihr Artenschutzprogramm aufnehmen. Laut US-Innenministerium sind die Polareiskappen in den letzen 20 Jahren um 20 Prozent abgeschmolzen. Rund 25.000 Eisbären leben in der Nordpolarregion, und es wird immer schwieriger für sie, auf Eisschollen im Wasser zu treiben, zu jagen und Jungtiere aufzuziehen. In der Hudson Bay in Kanada sei die Population bereits um 20 bis 22 Prozent zurückgegangen, so der Minister.

Wer nun denkt, das sei nicht weiter tragisch, schließlich könnten wir ja Knut und Flocke in den regionalen Zoos bestaunen, irrt: Betrachtet man die Erde nach der Gaia-Theorie als großen lebenden Organismus, so hat das Verschwinden einer Art gewaltige Auswirkungen auf das Gesamtsystem. Sahtouris´ evolutionäre Gaia-Theorie erhält zur Zeit wieder erhöhte Aufmerksamkeit in den aktuellen Debatten – lesen Sie in „Gaia, Vergangenheit und Zukunft der Erde“ nach, worum es geht! Ich hoffe, sie bekommen noch ein Exemplar, denn von dem Buch gibt es heute noch weniger als Eisbären!

Diesen Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge