
Seit vielen Jahren bemühen sich Wissenschaftler auf der ganzen Welt um Methoden, die Funktion der dopaminergen Neuronen wiederherzustellen. Es gibt inzwischen Medikamente, die dem Körper von außen L-Dopa, die Vorstufe des Dopamin, zuführen und so dafür sorgen, dass der Dopaminhaushalt im Gehirn angehoben wird. Doch der Traum der Mediziner ist es, dopaminerge Neuronen „wiederherstellen“ zu können. Die Stammzellenforschung bemüht sich seit geraumer Zeit, vor allem aus den Stammzellen, die aus abgetriebenen Embryonen gewonnen werden, dopaminerge Nervenzellen zu produzieren. Denn Stammzellen besitzen als einzige Zellen die Fähigkeit, sich in jede x-beliebige Nervenzellen zu verwandeln. Doch dabei besteht immer die Gefahr, dass diese fremden Zellen vom Empfängerorganismus abgestoßen werden.
Der große Durchbruch gelang nun, als aus Hautzellen von Parkinson-Patienten dopaminerge Nervenzellen erschaffen werden konnten. Das funktionierte dadurch, dass die Fibroplasten der Patienten mit vier Genen ausgestattet wurden, die sie in den Zustand einer induzierten pluripotenten Stammzelle (iPS) brachten. Diese iPS können nun in dopaminerge Neuronen ausdifferenziert werden.
Natürlich wird es noch ein langer Weg sein, der auch zahlreiche Tierversuche bedeutet, bis tatsächlich Parkinson-Patienten geheilt werden können. Und dennoch: Der erste Schritt ist getan. Das Forscherteam um Jaenisch musste nicht einmal die gefürchteten Viren als Gentransporter benutzen. Wenn Sie mehr über Morbus Parkinson und ähnliche Erkrankungen wissen möchten: HIER haben wir medizinische Literatur für Sie zusammengestellt.
(geschrieben von Matthias Stöbener)