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Persona non grata

Marieluise Flei_erWer einmal ein Bild von ihr gesehen hat, käme kaum auf die Idee, dass die gepflegte Dame mit dem braven Haarschnitt und der Hornbrille einmal zur "unerwünschten Person" erklärt worden war. Doch genau dies geschah der brillanten Schriftstellerin Marieluise Fleißer in ihrer Geburts- stadt Ingolstadt. Kein anderer als Bert Brecht trug die "Schuld" an dieser harschen Ablehnung. Er nämlich war 1929 für die Uraufführung des Bühnenstücks "Pioniere in Ingolstadt" der damals gerade 28jährigen Fleißer verantwortlich und radikalisierte das Stück. Auf öffentlicher Bühne ließ er eine Entjungferung darstellen! Sogar Fleißers Verlobter Josef Hanidl, ein Sportschwimmer, distanzierte sich daraufhin von ihr.

Dabei war Marieluise Fleißer eine begnadete Autorin. Neben ihren Heimatstücken verfasste sie vor allem autobiographisch geprägte Prosa. Viele ihrer Stücke setzen sich mit der Jugend auseinander. Marieluise Fleißer starb am 02.02.1974. Anlässlich ihres hundertsten Geburtstages am 23.11. wurde ihr zu Ehren von der deutschen Post im Jahre 2001 eine Sonderbriefmarke herausgegeben.

In unserem Lager habe ich gestern packende Kurzgeschichten der Schriftstellerin entdeckt. "Ein Pfund Orangen" heißt die Sammlung von 10 Erzählungen, die sich intensiv mit großen Gefühlen und der Not von Heranwachsenden auseinandersetzen.

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