Suche
Close this search box.

Pippis Vater gab es wirklich

Pippi LangstrumpfDie Augen meiner Nichte strahlten, als sie "Pippi im Takatukaland" von Astrid Lindgren unter dem Weihnachtsbaum hervorzog – die Kleine liebt die freche und tapfere Pippi Langstrumpf, das berühmteste Geschöpf Astrid Lind- grens, über alles. Mein Schwager je- doch stöhnte auf: Er wusste nur zu ge- nau, dass er die nächsten Tage wieder kontinuierlich mit Efraim, dem mutigen Abenteurer und Vater von Pippi, ver- glichen werden würde. Und natürlich zieht er als Bankangestellte dabei den Kürzeren.

"Aber der Efraim ist doch nur erfunden, den gibt es doch nicht wirklich", glaubte er sich schließlich helfen zu können. Doch meine kleine Nichte funkelte ihn an: „Doch gab´s den! Der Onkel (und damit meinte sie mich) hat´s mir gesagt!“

Pippi LangstrumpfUnd da hatte das kleine Gör tatsächlich Recht: Vor kurzem erzählte ich ihr eine Geschichte, die Stina Lindgren, die Schwester von Astrid Lindgren, preis- gab: Pippis Vater existierte tatsächlich! Auch wenn nicht alle Details stimmen, so dürfte es sich bei der Heldenvorlage um keinen anderen als den Schweden König Karl I. Pettersson handeln, der 1884 als Arbeiter-Anwerber in einer Kolonie auf Neu-Guinea arbeitete. Der große Blonde verliebte sich in die halbwüchsige Tochter des dortigen Kannibalen-Häuptlings, der nur mit Widerwillen die Hand seiner Tochter dem "starken Karl" zusagte. Aus ihrer Liebe entstanden schließlich bis zum Jahre 1921 insgesamt 8 Sprösslinge. Erst nach dem Tod seiner Frau kehrte "Kung Karl", König Karl, nach Schweden zurück.

Mein Schwager hatte also das Nachsehen: Niemals wird er mit Pippis Papa konkurrieren können. Aber schließlich einigte er sich mit seiner Tochter in einer fairen Abmachung: Wenn sie einmal so stark sein würde, dass sie ein Pferd hochheben könnte, würde er mit ihr auf einem Schiff anheuern und viele, viele Abenteuer in der Südsee erleben.

Lindgren bei Jokers

Diesen Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge