Manchmal rege ich mich gern mal ein bisschen auf. Am allerliebsten über dumme Sprachplattitüden, dämliche Kunstworte und bescheuerte Floskeln. Diese Leidenschaft teile ich anscheinend mit den Herren Walter Krämer und Roland Kaehlbrandt, die zu meinem Vergnügen ein Lexikon der Sprachverwirrungen mit dem wunderbaren Titel »Die Ganzjahrestomate und anderes Plastikdeutsch« veröffentlicht haben.
Alphabetisch sortiert finden sich hier viele kleine sprachliche Ärgernisse, halbgares Politikergerede, überkandideltes Beraterdeutsch, Werbe-Kauderwelsch und schaurig-schöne Anglizismen, die meinen – und vielleicht auch Ihren – Alltag täglich heimsuchen. Die beiden Autoren des Lexikons haben sich die Mühe gemacht, die schlimmsten Sprachscheußlichkeiten zu sammeln und aufzulisten.
Mit Freude habe ich festgestellt, dass auch mein seit langem unangefochtener Favorit dabei ist: »aufgestellt«. Wenn ich hören muss, dass eine Abteilung »optimal aufgestellt« ist, regt sich bei mir ein Fluchtimpuls und alle Nackenhaare stellen sich auf. Auch der Begriff »herunterbrechen« hat eine ähnliche Wirkung auf mich vielleicht sollte ich gelegentlich mal meine »performance« überprüfen, möglicherweise bin ich ja für diese Begriffswelten nicht »smart« genug.
Schauen Sie doch einmal »zeitnah« in dieses liebevolle, kleine Sprachlexikon voller Skurrilitäten – ich verspreche Ihnen, Sie werden lachen und weinen…
http://www.jokers.de/3/13675225-1/buch/die-ganzjahrestomate-und-anderes-plastikdeutsch.html
