Suche
Close this search box.

Rudolph

Ich sollte als Nikolaus im Hause der Nachbarn auftreten. Eigentlich liegen mir solche Bühnenauftritte gar nicht, aber das junge Paar mit den beiden Kindern im Vorschulalter hatte mich so nett gebeten, dass ich nicht nein sagen konnte. Sie würden mir auch das Outfit stellen, meinten sie, und überreichten mir den dicken roten Mantel mit der langen Mütze, den anklebbaren weißen Rauschebart – und eine rot leuchtende Nase.

Blizzard"Was soll ich nur mit der roten Nase", fragte ich die beiden überrascht. "Auf- setzen!", war die klare Antwort. Erklär- end fügten sie hinzu, dass die kleinere der beiden Mädchen, ein süßes, vor- lautes Gör mit Namen Kati, den Nikolaus unweigerlich mit dem Rentier Rudolph in Verbindung brachte. Und eigentlich bestand sie darauf, dass dieses Rentier den Santa Claus begleiten müsste. Nachdem es aber nicht so einfach ist, in unseren Brei- tengraden ein rotnasiges Rentier auf- zutreiben, beschlossen die Eltern kurzerhand, dass eben der Nikolaus eine rote Nase haben müsste – als Rentier-Gruß sozusagen.

Das war mir dann doch zu viel. Als ob alle Rentiere rot funkelnde Nasen hätten! Lange dachte ich nach, schlussendlich fiel mir eine andere Geschichte zu Rentieren ein: Eine bezaubernde Story um Blizzard, den jüngsten Rentier-Spross aus dem Stall des Weihnachtsmanns, der mit seinen magischen Fähigkeiten das Herz der 10-jährigen Katie erobert.

In unsrem Jokers-Programm haben wir Blizzards Abenteuer als DVD – klar, dass ich sie mit in den Nikolaussack steckte. Blizzard hat nämlich keine rote Nase, auch wenn er ein ganz wunderbares Rentier ist. Und für die kleine Nachbars-Kati war dieser Film ein viel schönerer Gruß von Rudolph, the red-nosed-Rendeer, als eine aufgesetzte Pappnase in meinem Konterfei je sein könnte…

Diesen Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge