Suche
Close this search box.

Schlemmen wie in der Steinzeit

Sie dachten, Sie hätten bereits alles ausprobiert, was der Ernährungs- und Diätmarkt so hergibt: Makrobiotische Ernährung? Die Sieben-Tage Körnerkur? Die Atkins-Diät? Saftfasten? Reistage? Sie können aufatmen, es gibt etwas Neues, das es zu entdecken gilt, damit die Nahrungsaufnahme nur ja nicht langweilig wird.

Diesmal heißt das Zauberwort: Steinzeit, back to the roots, dahin, wo das Leben wild und gefährlich war. Genau genommen geht es um die Altsteinzeit, das Paläolithikum, weswegen man auch von Paläo-Kost spricht – ein Zeitraum also, der gefühlte Lichtjahre entfernt liegt und sich von vor zwei Millionen Jahren bis zu etwa 20.000 Jahren erstreckt. Was steht also auf dem Speisezettel: Mammutfleisch mit Wurzelgemüse an Heidestroh mit Blutsauce? Womöglich selbst erlegt, das große Tier? Nein, ganz so schlimm wird die kulinarische Zeitreise in die früheste Vergangenheit der Menschheit nicht.

Was heute als „Steinzeiternährung“ angepriesen wird, hat mit den Essgewohnheiten unserer Ahnen wohl genauso wenig zu tun wie ein Nilpferd mit dem Ballett-Tanz. Dennoch lohnt sich ein Blick auf diese Modeerscheinung auf dem Gastro-Markt. Kurz umrissen: Moderne Steinzeit-Köche lassen alles weg, wovon sie glauben, unsere wilden Vorfahren hätten es nicht gegessen; also alle Formen von Kohlenhydraten wie sie in Kartoffeln,  Reis und Getreide vorkommen, Zucker, Hülsenfrüchte und Milchprodukte. Dafür kommt viel Fleisch und Fisch auf den Tisch, Obst und Gemüse, Kräuter, Nüsse, Pilze und Honig.

Im Grunde ist die Steinzeiternährung eine Form der derzeit angesagten Low-Carb-Welle, die auf Kohlenhydrate weitgehend verzichtet und proteinhaltige Nahrung in den Vordergrund stellt. Die Steinzeitköstler jedenfalls sind überzeugt, die so genannte Neolithischen Revolution (vor rund 20.000 Jahren) sei der Anfang vom Ende der gesunden, artgerechten Ernährung für den Menschen gewesen. Damals begann die Menschheit, sesshaft zu werden und Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, weswegen Milch und Getreide zu stets verfügbaren und Lebensmitteln wurden.

Letztendlich ist es natürlich Geschmackssache, was man sich auf den Teller packt. Die Speisekarte des „Sauvage“ jedenfalls, des nach eigenen Angaben weltweit erstem Paläo-Restaurants in Berlin, liest sich so schlecht nicht. Mammut gibt es dort natürlich nicht, nur Rind, das aber auch nur aus Weidehaltung und ohne Getreidezufütterung. Wer es ausprobieren möchte, hier geht’s lang:

http://sauvageberlin.com/de/

Zum Einlesen in die Mammut-Kost:

[teaser id=“3479201″]

Und wer ansonsten mal wieder etwas Schönes in der Küche zaubern möchte, wird hier fündig.

Autorin: Petra Anne-Marie Kollmannsberger

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge