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Schriftsteller auf Droge

Heinrich BoellDass nicht alle bekannten Schriftsteller so abstinent und selbstkontrolliert gelebt und geschrieben haben wie Thomas Mann wusste ich. Auch, dass viele Autoren wie Novalis (Opium), Goethe (Alkohol), Gottfried Benn (Kokain), Aldous Huxley (LSD) oder Benjamin von Stuckrad Barre (Kokain) Drogen, Pilze und andere Substanzen benutzten, um ihr Bewusstsein zu erweitern, mehr über sich und die Welt zu lernen oder schlicht besser schreiben zu können, ist hinläufig bekannt. Dass Klaus Mann, Georg Trakl und Hans Fallada daran sogar gestorben sind, auch.

Doch welches Drama sich hinter der Geschichte eines der wichtigsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit verbirgt, erfuhr ich erst neulich. Wir kamen auf das Thema über die Lieblingsband eines Arbeitskollegen. Dieser schwärmte mir von Fergy, der Sängerin der Black Eyed Peas vor, die er aufregend, wenngleich „fertig wegen zu viel Chrystal Meth“, also Methamphetamin, fand. Aber die Droge hätte ja auch schon Heinrich Böll gern genommen.

Und tatsächlich. Meine Recherchen bestätigten das Gehörte: Während des 2. Weltkriegs bat Böll seine Eltern in Briefen mehrfach darum, ihm Pervitin zu schicken. Die „Panzerschokolade“ oder „Hermann-Göring-Pillen“ halfen den Soldaten damals ihre Angst im Schützengraben zu überwinden sowie Leistung und Konzentration zu steigern. Auch als der Krieg lange vorbei war, soll Böll weiterhin „Panzerschokolade“ genascht haben …

Und von Heinrich Böll kann man hier günstig naschen!

(geschrieben von Matthias Stöbener)

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