
Neulich habe ich Serkan auf einem Zeitungs-Foto gesehen. Im Lokalteil. Der Fotograf hat Serkan erwischt, als dieser in einem Park auf einen Baum in einer Astgabel saß und völlig versunken in einem Buch las. Ich fragte Serkan, was er denn da trinkt. Einen Milchshake mit Vanille und Erdnuss, sagte er. Sehr empfehlenswert. Sehr lecker. Ich holte mir bei dem nahen SB-Café das gleiche Getränk und setzte mich auf die Bank zu ihm. Er machte gerade noch ein paar Notizen in sein Tagebuch, in das er nicht nur seine Erlebnisse rein schreibt. Auch seine Gedanken und Ideen. Ebenso kleine Gedichte.
Serkan erzählte mir, dass er zur Zeit besonders die Gedichte von Hölderlin, Rilke und Celan mag. Und er wollte wissen, was ich gerade so lese. Ich sagte ihm, ich habe ein dickes Gedichte-Buch von Bert Brecht auf dem WC. Mein Motto ist: Nur ein Gedicht am Tag. Das kommt dann besonders gut, finde ich. Dann kann sich die Poesie in einem gut entfalten, wie eine Blume, und noch lange nachwirken.
Wir hatten mit unseren Pappbechern in der Hand und dem Röhrchen im Mund ein intensives Gespräch über Poesie. Dann las mir Serkan noch ein eigenes Gedicht vor, während die Abendsonne orange-rot-farbig unterging. Dieser Tag ist für mich schön ausgeklungen. Ich werde das nächste Mal wieder halten, wenn ich Serkan mit einem Buch sitzen sehe.
Wenn Sie dichten – vielleicht ist dann die Gedichte-Datenbank von Jokers was für Sie?