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Von der Wespe gestochen

Ich will ja nicht meckern, aber langsam gehen mir die vielen Wespen auf den Geist. Das liegt wohl auch daran, dass ich dieses Jahr so oft von diesen Kreaturen gestochen worden bin wie wohl noch nie. Nämlich sage und schreibe fünf Mal! Zählt man die Stiche, die um mich herum Bekannte und Freunde trafen, mit dazu, ergibt sich eine Wespen- stich-Menge von 15. Und das innerhalb von wenigen Wochen!

Neugierig wie ich bin, begann ich schon nach dem ersten Treffer – der Schmerz trieb mich dazu – nachzuforschen, was das Tier wohl dazu bewogen haben könnte, seinen Stachel ausgerechnet in mein Fleisch zu versenken. Ich sollte vielleicht nicht unerwähnt lassen, dass ich beim ersten Wespenstich einfach nur auf dem Balkon meines Sohnes saß und ein Buch las.

WespeMeine Recherchen ergaben eindeutig: Das Tier muss sich auf irgendeine Weise bedroht gefühlt haben. Aber von mir bedroht? Wie kann ich als friedlich lesender Feierabend-Literat einen gefährlichen Eindruck für eine Wespe erwecken? Ich fand keine Antwort auf diese Frage. Gut. Die Stiche, die mir in den folgenden Wochen beigebracht wurden, landeten die Wespen alle in der Natur, sozusagen „in freier Wildbahn“. Klar, in der Natur auf einem Terrain, das nicht immer vom Menschen in Besitz genommen wird, kann man sich als Wespe schon mal provoziert fühlen. Ich sehe es ein. Auch meine Bekannten, die gestochen wurden, waren alle in der Natur in action.

Doch auch ein guter Freund wurde „hinterrücks“ beim Lesen in Ruhestellung versehrt. Es kann also nicht nur an einer durch Bewegung in freier Natur hervorgerufenen Provokation liegen, dass man gestochen wird. Ich forschte also weiter. Und siehe da: Meine weiteren Nachforschungen ergaben Erschütterndes. Auch schwarze oder farbenfrohe Kleidung, Parfum, Haarspray, Shampoo oder Sonnenmilch kann die Tierchen zum Stechen verführen. Also im Prinzip alles. So eine Wespe ist offensichtlich ein reizbares Tier.

Ich habe die Ursachenforschung resigniert aufgegeben. Ich werde mich nicht gegen die Stiche schützen können. Wahrscheinlich hat mich der erste Stich deshalb erwischt, weil der Wespe das Buch nicht gefiel, das ich las. Es war ein Ratgeber zur Schädlingsbekämpfung …

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