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Tanz des Lebens

Billy_Elliot.jpgBilly will tanzen, einfach nur tanzen. Der Junge ist so ganz anders als sein Vater und sein großer Bruder, beides echte Kerle, die im Bergarbeiterstreik Mitte der 1980er-Jahre im nordenglischen Durham ihren Mann stehen. Sie kämpfen gegen die Schließung der Kohleminen, in denen sie arbeiten harte Männerarbeit. Im Gegenzug dazu der elfjährige Billy, das Nesthäkchen. Er ist in diesem »Männertrio« – die Mutter ist früh verstorben – der Außenseiter.


Billy ist völlig aus der Art geschlagen, zu weich, zu verträumt, zu nachgiebig. Also wird er ins Boxtraining geschickt, damit ein richtiger Mann aus ihm wird. Doch das Fighten interessiert ihn wenig. Viel spannender findet er Mrs. Wilkinsons Ballettstunde, in die er zufällig gerät und wo er hängen bleibt. Und so nimmt Billy eben Tanzunterricht, statt sich im Boxen zu üben. Es kommt wie es kommen muss: Die Sache fliegt auf. Bruder und Vater sind fassungslos, peinlich berührt, sie toben. Der Kleine eine Memme, die zum Ballett geht? Weiberkram statt harte Fäuste? Ihm wird das Tanzen verboten.


Doch Mrs. Wilkinson glaubt an ihren Eleven. Längst hat sie Billys außergewöhnliches Talent erkannt und fördert ihn. Sie meldet ihn heimlich bei der renommierten Londoner Royal Ballet School an. Und obwohl Billys Vortanzen äußerst ungewöhnlich über die Bühne geht, bekommt er schließlich ein Stipendium. In der Schluss-Sequenz sehen wir den erwachsenen Billy als Solotänzer in Tschaikowskis »Schwanensee« mit einem gewaltigen Sprung auf die Bühne kommen es ist gleichsam ein Sprung ins Leben, in ein neues Leben.


»Billy Elliot I Will Dance« ist der vielfach preisgekrönte Debütfilm des britischen Regisseurs Stephan Daldry aus dem Jahr 2000: ein bittersüßes Melodram mit schwarzem Humor; ein mitreißender Tanzfilm und zugleich eine beeindruckende Milieustudie der englischen Bergarbeiterschicht; und ein Film, der an die Kraft des eigenen Willens glaubt und fordert: Lebe Deinen Traum! Brillant besetzt mit Jamie Bell als Billy Elliot, Julie Walters als Mrs. Wilkinson, Jamie Draven als Tony Elliot und Gary Lewis als Jackie Elliot, Billys Vater. Dazu eine großartige Musikauswahl: »Cosmic Dancer« und »I Love to Boogie« von T. Rex, »London Calling« von The Clash, »I Believe« von Stephen Gately u.a.


"I will dance" auf DVD bei Jokers


Geschrieben von Petra Anne-Marie Kollmannsberger

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