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Traumdeuten nach Freud?

Ein Freund rief mich kürzlich ziemlich verstört an: Einen grässlichen Albtraum habe er die Nacht zuvor gehabt. Ich seufzte innerlich: Wieso nur habe ich irgendwann einmal in geselliger Runde meine Freunde drauf aufmerksam gemacht, dass ich mich einmal ausgiebig mit der Traumdeuterei nach Freud beschäftigte? Seitdem gibt es kein Entrinnen: Nicht nur ihre schönen Träume (das wäre ja noch angenehm), nein, auch ihre schrecklichsten Gespenster, die sie im Schlaf heimsuchen, müssen sie mir erzählen. Immer in der Hoffnung auf eine adäquate Deutung durch mich, logisch.

Ich würde mich selbst nun nicht gerade als Freudianer bezeichnen, Fan der Psychoanalyse bin ich nun wirklich nicht, aber seine Eingabe, den Traum als Symptom zu behandeln, war genial. Denn schließlich folgt aus dieser Ansicht, dass die Psychoanalyse und mithin die Psychologie auch zum Verständnis des "normalen" Seelenlebens hilfreich sind. Träume sind schlussendlich nicht krankhaft, sondern auch bei einem psychisch gesunden Menschen vorhanden – gute wie schlechte. Mit dieser Erkenntnis etablierte sich die Psychologie als neue und gründliche Seelenkunde, zumindest sah Freud dies so.

Aber zurück zu meinem Freund: Ohne auf Freuds Interpretationen zurückzugreifen, riet ich ihm einfach, bald in den Urlaub zu fahren – ein bisschen Abstand von dem Alltagstrubel soll so manchem geholfen haben, Albträume loszuwerden.

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