
„Eine Weihnachtsgeschichte“ heißt Charles Dickens berühmte Erzählung, auf der dieser Film beruht. Ich habe bislang nur den Trailer zum Kinofilm gesehen und fand Scrooge ziemlich düster und unheimlich. Und Dickens’ Erzählung selbst ist ja auch nicht ohne: Dem knauserigen alten Mann, der ohne Mitleid über die Armen und Benachteiligten der Gesellschaft urteilt, wird durch die drei Geister der Weihnacht gnadenlos der Spiegel vorgehalten.
In einer der Traum-Szenen in der Nacht vor Weihnachten erlebt Ebenezer Scrooge sogar seinen eigenen Tod und muss erkennen, dass ihm niemand nachtrauert. Er erkennt, wie unbeliebt er sein muss – als kalter, nur am Profit interessierter Geschäftsmann, der keine Almosen gibt und sich dem Elend anderer gegenüber verschließt.
Charles Dickens schlägt hier ganz deutliche sozialkritische Töne an, die auch für seine übrigen Werke charakteristisch sind. Denken Sie nur an „Oliver Twist“. Die Darstellung von Kinderarmut ist hier wirklich drastisch. Auch in „David Copperfield“ widmet sich Dickens dem Thema Kindheit. Kein Wunder, hatte doch Charles Dickens selbst eine harte Jugend in einer kinderreichen Familie, die zeitweise sogar im Londoner Schuldgefängnis leben musste.
Die Lektüre dieses englischen Klassikers lohnt sich auf jeden Fall. Bei Jokers haben wir eine Vielzahl an Titeln von und über Charles Dickens, in Deutsch und im englischen Original – selbstverständlich zu unwiderstehlichen, fast schon „Scrooge“-mäßigen Preisen.
(Geschrieben von Matthias Stöbener)