Die wenigsten Träumer schafften es aber tatsächlich, ihr großes Abenteuer zu realisieren – oder gibt es jemand unter Ihnen, der schon einmal auf dem "XV", wie der Gipfel im Jahre 1852 getauft wurde, seine Augen auf dem schneebedeckten Himalaja ruhen lassen konnte?
Den Sherpas gilt er als heiliger Berg, bewohnt von Geistern und magischen Gestalten. Den Europäer hält mehr die gigantische Höhe und der Sauerstoffmangel dort oben von einer Besteigung zurück. Bei der genauen Höhenangabe sind sich die Experten nach wir vor uneinig: Auf 8.844,43 Meter einigte man sich schließlich im Jahre 2005, mit einer angegebenen Ungenauigkeit von 21 Zentimetern.
Aber der Berg wächst: Aufgrund tektonischer Plattenverschiebungen reckt er sich Jahr für Jahr um mehrere Millimeter mehr dem Himmel entgegen. Doch auch die modernsten Vermes- sungssysteme mit Satelliten, Lasern und Radar sind nicht in der Lage, ganz akkurate Angaben zu machen. Um wie viel schwieriger war es dann wohl anno 1852, als die ersten Messungen auf eine Distanz von 150 Kilometer durchgeführt wurden? Man kann sich vorstellen, welch schwieriges Unterfangen es war, die "Mutter des Universums" in Zahlen packen zu wollen! Welch ein Trupp von Träumern und Abenteurern muss es gewesen sein, der sich da heran wagte!
Einer der damaligen Landvermesser war Sir George Everest, ein britischer Ingenieur. Er gab dem Mount Everest schließlich seinen Namen – sein Nachfolger im Dienst der britischen Krone wandelte ihm zu Ehren kurzerhand den "XV" in den "Everest" um: Und das ist er bis heute geblieben, auch wenn der Geburtstag von George Everest recht lange her ist. Der wagemutige Techniker erblickte am 4. Juli 1790 das Licht der Welt.