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Der Würth-Preis ging an Ilija Trojanow

Mit 25.000 Euro ist er dotiert und wurde im Jahre 1997 von der Adolf Würth GmbH gestiftet: Eine ausgewählte Jury kürt seitdem mit dem Würth-Preis für Europäische Literatur alle zwei Jahre den Autor, der besonders treffend den Blick auf ein Europa der kulturellen Vielfalt richtet.

Trojanow reiht sich somit in die Liste bedeutender Namen ein, die zuvor den Würth-Preis verliehen bekamen: Hermann Lenz (1997), Claudio Magris (2000), Claude Vigée (2002), Harald Hartung (2004) Herta Müller (2006) und Peter Turrini (2008) sind bislang ausgezeichnet worden.

Der am 23. August 1965 in Sofia geborene Ilija Trojanow wurde im Jahre 1971 von seiner Familie auf der Flucht über Jugoslawien und Italien nach Deutschland gebracht. Nach einer abwechslungsreichen Jugend in verschiedenen Ländern (Kenia, Deutschland, Frankreich …) lebt er heute in Wien. Ilija Trojanow sei ein „poetischer Chronist der großen Exil- und Migrationsphänome der Moderne“, hieß es in der Begründung der Jury am 10. Juli. Der Preis wird Ende Januar 2010 in Stuttgart überreicht.

Speziell der Titel des Essays „Kampfabsage. Kulturen bekämpfen sich nicht, sie fließen zusammen“ (2007) gelte als Motto des literarischen Schaffens von Trojanow, hieß es in der Preisbegründung. „Dokumentation, Reisebericht, ethnologische Studie, Reportage, Erzählung und andere Formen der Fiktionalisierung bilden ein ästhetisches Ganzes, das dem Leser ein neues Gefühl für die Komplexität inter- und transkultureller Wirklichkeitserfahrungen vermittelt.“

An die Stelle des heute klischeehaft anmutenden „Dialogs der Kulturen“ trete das Modell „einer neuen Dialogizität der Kulturen“. Dies sei die „vielleicht kreativste Antwort auf die Herausforderungen und Gefahren einer kulturellen Nivellierung“.

Weitere Informationen zum Würth-Preis finden Sie hier: http://www.wuerth.de/de/wuerth/stiftung-literatur-europa.html

(Geschrieben von Matthias Stöbener)

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