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Ehrgeizig: die „Bremer Ausgabe“ von Hölderlin

 

Hölderlin kannte man bisher in der klassischen »Stuttgarter Ausgabe«, die nach Früh- und Spätwerk, nach Oden, Hymnen, Elegien und Gesängen gegliedert ist. Nun erstrahlt die »Bremer Ausgabe« am Hölderlin-Horizont. Sie berücksichtigt nicht nur die Dichtungen, sondern auch biographisches Material, und beide Seiten sollen zur Deckung gebracht werden – streng chronologisch. So kann man Hölderlins Schaffen Schritt für Schritt nachvollziehen.

Ein beeindruckendes Werk, das in 12 Bänden und etwa 3.000 Seiten versucht Hölderlins Schaffen auf der Folie seines Lebens zu verstehen. Dabei ist der Herausgeber manchmal mehr als akribisch vorgegangen. Man stelle sich vor: Erst auf Seite 70 des ersten Bandes kommt Hölderlin selbst mit seinen ersten Jugendversen zu Wort! Nicht nur Briefe Hölderlins, sondern auch Aussagen Dritter finden in dem wuchtigen Werk Aufnahme. Ein Konvolut, das nicht einfach zu ersteigen ist, aber reichhaltiges Material zu Hölderlin bietet, wenn auch ein ausführliches Inhaltverzeichnis und ein Überblick über alle Bände fehlen.

Ehrlich: Man muss sich nicht durch 3.000 Seiten und 12 Bände quälen, um dem Schöpfer begnadeter Sprachwerke näher zu kommen. Es geht auch einfacher, indem man z. B. den Hyperion oder eine Biographie zu Hölderlin liest. Vielleicht entwickelt sich dann die Lust, auch zur »Bremer Ausgabe« zu greifen, die im Luchterhand Literaturverlag erschienen und mit 99 € durchaus bezahlbar ist.

Hölderlin bei Jokers

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