Diese Woche empfehlen wir euch einen packenden Roman über die Abgründe der US-Justiz und die moderne Informationsgesellschaft. Ein Roman mit großer Aktualität. Eine Geschichte hinter der die realen Erkenntnisse den Leser erschaudern lassen …
Die Buchempfehlung
Ein Buch, das garantiert bei jedem Leser eine heftige innere Diskussion entfacht: In den Mittelpunkt seines Romans stellt Russell Banks eine überaus problematische Gemeinschaft, aus der anregende Debatten über Freiheit und Selbstbestimmung entstehen. Undurchschaubare Identitäten geben „Verstoßen“ seinen mysteriösen Glanz. Brillant inszeniert und bis zur letzten Seite fesselnd erzählt Russell Banks seine Geschichte über den Umgang mit Sexualstraftätern in Amerika. Und er lässt die Menschen hinter den Geschichten nicht außer Acht. Jene Außenseiter, die den Elementen der staatlichen Überwachung gleichermaßen ausgeliefert sind. Es gelingt Russell Banks anhand eines Einzelschicksals die Abgründe der amerikanischen Justiz vor dem Leser entstehen zu lassen und ihn vor dem Spiegelbild einer Informationsgesellschaft, die nichts vergessen will, erschaudern lässt.
Zum Inhalt
The Kid, ein einsamer junger Mann, kommt wegen einer Dummheit ins Gefängnis. Nachdem er seine kurze Haftstrafe abgebüßt hat, wird er während der Bewährungszeit rund um die Uhr elektronisch überwacht. In seiner Stadt darf er sich fortan nicht mehr frei bewegen. Er hat keine andere Wahl, als ein Dasein unter einer Autobahnbrücke am Rande der Gesellschaft zu fristen. Russell Banks beschreibt das Leben der Außenseiter und Geächteten von heute, die den Elementen und der staatlichen Überwachung gleichermaßen ausgesetzt sind. Kid bleibt nur die Flucht in die Wildnis. Doch auch hier holt ihn die Vergangenheit wieder ein. Im Schicksal dieses modernen Huckleberry Finn spiegeln sich die Abgründe der amerikanischen Justiz und der modernen Informationsgesellschaft, die kein Recht auf Vergessen duldet.
