Erinnern Sie sich noch an
das "Literarische Quartett"? Von 1988 bis 2001 lief die Literatursendung im
Fernsehen und war vor allem wegen der bissigen Kommentare des Literaturpapstes
Marcel Reich-Ranicki legendär. Neben dem streitbaren Kritik-Altmeister gehörten
die Publizistin Sigrid Löffler und der Journalist Hellmuth Karasek zur festen
Runde dieser Kultsendung für Buchfreunde. Der vierte Teilnehmer war jeweils ein
Gast. Wie auch immer man zu den Urteilen der Kritiker des "Literarischen
Quartetts" stehen mochte, unterhaltsam war es immer, wenn es auch bisweilen
ganz schön barsch herging.
Auch viele Jahre nach Ende
der Sendung ist Ex-Quartettler Hellmuth Karasek in den Medien präsent. So schreibt
er für diverse Tages- und Wochenzeitungen und lässt sich auch gern einmal im
Fernsehen sehen. Seit geraumer Zeit ist er außerdem Professor am
theaterwissenschaftlichen Institut der Universität Hamburg. Doch damit nicht
genug. Der Literaturkritiker Karasek tritt auch selbst als Autor in Erscheinung.
Und das macht er alles andere als schlecht, wie Sie hier bei Jokers entdecken
können.
Sein Buch "Vom Küssen der
Kröten" macht riesigen Spaß. Seine gesammelten Glossen aus dem "Hamburger
Abendblatt" und der "Berliner Morgenpost" zeigen, dass Karasek einfach gut
erzählen kann. Leicht und pointiert, kurzweilig, aber auch beißend scharf
seziert er Ereignisse und Vorfälle aus Politik und Gesellschaft.
Ein kritischer Geist, das
ist Hellmuth Karasek, der aus der heute zu Tschechien gehörenden Stadt Brünn
stammt, zweifellos. Als Autor hat sich der langjährige SPIEGEL-Journalist und
Herausgeber inzwischen einen sehr guten Namen gemacht.
"Vom Küssen der Kröten"
ist perfekter Einstieg in Karaseks Schreibe und, da in "Häppchen"-Form
verfasst, bestens für Straßenbahnfahrten oder Wartezimmer geeignet.
"Vom Küssen der Kröten" bei Jokers