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Sommer: ein Gedicht



Es sind kurze Sätze oder Strophen
, die so wunderbar passen: „Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr“ ist so eine Zeile, die mir an langen Herbstabenden in den Kopf kommt. Genauso geht es mir mit dem Frühling. Wenn ich über eine taufeuchte Morgenwiese schlendere, murmelt Hölderlin in meinem Kopf:

Es kommt der neue Tag aus fernen Höhn herunter,
Der Morgen, der erwacht ist aus den Dämmerungen,
Er lacht die Menschheit an, geschmückt und munter,
von Freuden ist die Menschheit sanft durchdrungen.

Ein neues Leben will der Zukunft sich enthüllen,
Mit Blüten scheint, dem Zeichen froher Tage,
Das große Tal, die Erde sich zu füllen,
Entfernt dagegen ist zur Frühlingszeit die Klage.

Was aber ist mit dem Sommer? Lange war der Sommer, was Poesie betrifft, für mich nicht belegt. Bis ich neulich über ein Gedicht von Hermann Hesse „stolperte“. August heißt es und ich will es Ihnen nicht vorenthalten.

August

Das war des Sommers schönster Tag,
Nun klingt er vor dem stillen Haus
In Duft und süßem Vogelschlag
Unwiederbringlich leise aus.
In dieser Stunde goldnen Born
Gießt schwelgerisch in roter Pracht
Der Sommer aus sein volles Horn
Und feiert seine letzte Nacht.

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(Geschrieben von Matthias Stöbener) 

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