„Das ist ja ganz nett, aber nicht welt- bewegend“, werden Sie jetzt denken. „Warum erzählt der mir das?“ Sie haben Recht. 2006 hat sich in der Tat literarisch viel mehr bewegt. Zum Beispiel wird Deutschlands Aushän- geliterat Günter Grass dieses Jahr ewig in Erinnerung behalten. Unver- gessen wird wohl für alle Literatur- liebhaber bleiben, als er im August zugab, was nicht einmal sein Biograph für möglich gehalten hätte: Grass gestand, in seiner Jugend bei der Waffen-SS gewesen zu sein.
Nur einige Tage später, es mag wohl auch am „Sommerloch“ gelegen haben, bewegte Eva Hermans „Eva-Prinzip“ die Nation. Die Frau, so Herman, verwirklicht sich am besten hinter dem Herd, der Mann verdient die Brötchen. So weit, so rückständig. Das kommt wohl davon, wenn ehemalige Fernsehmoderatorinnen zur Feder greifen…
Daneben kamen aber auch eine Reihe Neuerscheinungen heraus. Nur ein kurzer Auszug: Thomas Sullivan „Der Wasserwolf“, Michael Slade „Kamikaze“, Stephen King „Puls“, Tom Clancy „Der Archimedes-Effekt“, Thomas Harris „Behind the Mask“ – das sind nur einige wenige. Und ich habe gerade mal zwei davon gelesen. Es gibt also wieder viel, viel neuen Stoff – und 2007 hat noch nicht einmal angefangen…