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Nur die Liebe zählt

Liebe – das einfachste Thema der Welt und doch das schwerste. Das bewies mir neulich wieder ein guter Freund. Eigentlich könnte er ja so unglaublich glücklich sein. Frisch verliebt in eine junge Dame, die sich zu ihm nicht weniger hingezogen fühlt als er zu ihr. Und doch hadert er. Und ich bin schuld. Warum? Ich habe ihm vor einigen Wochen, einfach nur, weil ich selbst dieses Buch immer wieder gerne selbst lese und ein großer Fan des Autors bin, „Die Kunst des Liebens“ von Erich Fromm empfohlen. Jetzt hat er das Buch nicht gelesen, er hat es buchstäblich verschlungen. Und jetzt steht in seiner Gefühlswelt quasi kein Stein mehr auf dem anderen.

Erich Fromm - Die Kunst des Liebens„Ich habe nie wirklich geliebt! Überhaupt lieben die meisten Menschen nicht wirklich, alle machen sich etwas vor!“ höre ich seit Tagen wie vom Schall- plattenspieler. Doch es kommt noch schlimmer: „Alle großen Romanzen sind rein das Resultat neurotischen Verhaltens.“ Sogar die Liebe von Romeo und Julia wird von Erich Fromm angezweifelt. Doch das geht mir zu weit! Sicherlich hat Fromm Recht, dass oft das Bedürfnis, selbst geliebt zu werden, verwechselt wird mit wahrer Liebe. Dass sich viele Menschen in eine Beziehung werfen aus Angst davor, allein zu sein. Weil sie sich selbst zu wenig lieben. Doch damit den Zauber, die Großartigkeit, die Liebe immer mit sich bringt, generell über Bord zu werfen, das geht mir zu weit. Damit verbunden würden ja auch alle großen Werke der Literatur, der Malerei, der Musik in Frage gestellt. Poesie, Dramatik, Dichtkunst – all das soll nur das Werk manisch veranlagter Persönlichkeiten sein, die blind nach einem Menschen suchen, der sie liebt? Nein, nein! Ich halte mich da definitiv an Goethe: „Und doch, welch Glück, geliebt zu werden, und lieben, Götter, welch ein Glück!“

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